Trennungsbegleitung/-beratung

Leider lassen sich viele Paare zu spät beraten bei der Lösung ihrer Konflikte, eine Trennung ist dann meist unausweichlich, weil oft chronische Feindbilder voneinander entstanden sind und die Liebe keinen Platz mehr hat.

Dabei muss man sich klar machen, was zu einer Trennung führte.

War es wirklich die Affäre, die sich in eine Paarbeziehung eingemischt hat oder liegt die Wahrheit in der Entwicklung der Partnerschaft, die zu einer Affäre geführt hat? Tatsächlich können wir weder Gefühle für andere bewusst herstellen noch Paare auseinander bringen.

Warum leben sich Paare „auseinander“? Welche Entwicklung hat eine Partnerschaft tatsächlich genommen und wie war die Passung der Partner zueinander? Welche Perspektiven boten sich dem Paar? Wie wirken Lügen und unerfüllte Erwartungen in einer Partnerschaft?

Menschen, die Trennungen erlebt haben, berichten, dass es auch gute Gründe gäbe, sich zu trennen und dass sie Trennung auch als „sich gegenseitig freigeben“ erlebt hätten. Diese Freigabe ist ein Synonym für Trennung und ermöglicht einen Blick nach vorne und ist damit auch ein Synonym für eine einvernehmliche Trennung.

Unsere Trennungsbegleitung bietet Ihnen die Möglichkeit, über Ihre (mögliche) Trennung zu sprechen und zu reflektieren, um sie zu verstehen und zu akzeptieren und um sie auch als Chance auf etwas Neues zu verstehen.

Trennungen sind oft sehr schmerzhaft, aber oft leider notwendig, damit etwas Besseres kommen kann.

Trennungen brauchen auch Zeit und oft auch Begleitung in der Verarbeitung.

Trennungen können auch ein Ergebnis von Paartherapien sein, sie sind kein Hinweis auf ein Versagen einer Paartherapie.

Opfer-Rolle nicht zur Identität werden lassen

Trennungen gehen häufig mit sog. Täter-Opfer-Dynamiken und entsprechenden Schuldzuweisungen einher.

Derjenige, der die Partnerschaft löst gerät dabei in die „Täter-Rolle“, der Getrennte erlebt sich dabei gekränkt und ohnmächtig in einer „Opfer-Rolle“.

Das Entstehen einer sog. Opfer-Identität kann nachhaltige negative Folgen haben und sollte unbedingt vermeiden werden.

Wie groß dieses Problem werden kann, zeigen Statistiken, dass auch in Deutschland jeden dritten Tag eine Frau Gewaltopfer ihres Ex-Partners wird mit Todesfolge.

Es ist also von hoher Dringlichkeit, dass Betroffene daran arbeiten, nicht  eine, menschlich nachvollziehbare, Opfer-Identität zu entwickeln.

Insbesondere wenn Kinder involviert sind, kann Trennungsbegleitung im Rahmen Systemischer Therapie und Familientherapie eine echte Alternative zur anwaltlichen oder gerichtlichen Auseinandersetzung sein, bei der es auch häufig über das Jugendamt organisierte Verfahrensbeistände gibt.

Das Ziel muss in jedem Fall sein, eskalierende Konflikte zu vermeiden und Kontrolle über den Prozess der Trennung zu bekommen.

Wir glauben auch, dass familiengerichtliche Auseinandersetzungen vermieden werden können und sollten!

Loyalitätskonflikte der Kinder vermeiden

Die oft verheerenden Folgen von Trennungen haben ihre Ursache meist in chronischen ungeklärten Konflikten der Paarebene und Gefühlen der Benachteiligung und der Rache oder des unbewältigten Schmerzes, die als Machtkonflikte während oder nach Trennungen fortgesetzt werden und einen sog. Rosenkrieg erst möglich machen.

Die narzisstische Kränkung, die oft erlebt wird im Rahmen von Trennung, darf nicht unterschätzt werden. Dieses Gefühl der Kränkung und Benachteiligung ist es, das den Kampf gegen den Ex-Partner ins Rollen bringt.

Erst darunter leiden Kinder am meisten, weil sie entweder in schwere Loyalitäts- und Schuldkonflikte oder in intensive Gefühle von Verlassen werden geraten können.

Neuere Studien zeigen, dass es sehr wohl dem Kindeswohl entsprechen kann, wenn sich v.a. hochkonflikthafte Eltern als Paar trennen und kooperativ weiter Eltern sind.

Trennungen konstruktiv gestalten lernen

In der Trennungsbegleitung wird unter therapeutischem Setting verhandelt, was Trennung im Einzelnen bedeutet und wie die Zukunft aussehen kann. Zu beachten sind dabei die verschiedenen Phasen von Trennungen.

Paare ohne Kinder lassen sich ebenso begleiten wie Eltern. Die Rahmenbedingungen unterscheiden sich aber erheblich.

Für Eltern sind Trennungen wesentlich komplexer, weil es nicht nur um die eigenen Gefühle geht, sondern auch um die der schutzbedürftigen Kinder.

Eine Partnerschaft kann gelöst werden, eine Elternschaft nicht.

Wir orientieren uns in unserer Arbeit an den Vorgaben des Deutschen Kinderschutzbundes zum Thema Sichere Bindung und Vermeidung von Verlassen sein und Loyalitätskonflikten.

Die Trennungsbegleitung in unserer Praxis können Sie als Paare mit oder ohne Kinder in Anspruch nehmen, wenn Sie folgende Voraussetzungen erfüllen und bereit sind, Spielregeln zu akzeptieren:

  • Therapeut ist „Anwalt des Kindes“
  • Kinder sind zu schützen und nehmen nicht an unseren Sitzungen teil
  • Kindeswohlorientierung heißt Sicherung der Bindung des Kindes
  • Kooperationsbereitschaft im Sinne der Verpflichtungen aus der Elternschaft
  • Elternebene ist nicht auflösbar
  • Kinder dürfen nicht zum Machtmittel des Konfliktes werden
  • Wechselmodell als Modell der zwei Zuhause sollte angestrebt werden
  • Bereitschaft, an sich zu arbeiten und alte Konflikte zu beenden
  • Bereitschaft, Trennung annehmbar zu machen und ohne Feindseligkeit dem anderen zu begegnen und zu zuhören
  • Bereitschaft zur Lösungsorientierung
  • Bereitschaft, sich an Verabredungen und Verhandeltes zu halten
  • Bereitschaft zu Kooperation und Arbeitsteilung

Langjährige Erfahrungen zeigen, dass Trennungen zwar sehr schmerzhaft sein können, sie aber auch der Anfang von Neuem sind und viele Eltern in die Lage kommen, nach der Trennung auf der Paarebene als Eltern kooperativ die Bindung zu den Kindern zu gestalten.

So kann vermieden werden, dass Kinder in für sie schwere seelische und anhaltende Konflikte geraten, die Kinder krankmachen und in ihrer Entwicklung erheblich beeinträchtigen können.

Begleitet werden kann das Verfahren natürlich durch einen Fachanwalt für Familienrecht oder das Jugendamt.

Wie Ihre Trennung verläuft und wie Ihre Kinder damit zurechtkommen, hängt aber ausschließlich von Ihnen als Eltern ab.

Sie sind also die wichtigsten Akteure in diesem Geschehen!

Wir erleben immer häufiger konsensorientierte Eltern in Trennung, die mit dem paritätischen Wechselmodell der Zwei Zuhause und entsprechender Arbeitsteilung sehr gute Erfahrungen machen, weil auch Kinder sehr gut damit zurecht kommen.


Unter Praxisinformationen finden Sie weitere Informationen zu den Kosten unserer Praxis für Familientherapie, zur systemischen Ernährungsberatung, Jobcoaching und Paarberatung in München. Erfahren Sie mehr zu unserer Medientätigkeit oder informieren Sie sich weiter unter häufige Fragen und Antworten.

Kontakt