Kinderwunsch

Das Thema Kinderwunsch ist ein brisantes Thema in vielen Partnerschaften, denn häufig sind sich die Partner nicht gleichzeitig einig, wann es mit der Familiengründung los gehen kann. Oft ist der Kinderwunsch auch nicht bei beiden Partnern gleichermaßen stark ausgeprägt oder Lebenspläne ändern sich. Viele Frauen z.B. hoffen auch, dass sich ihr Partner irgendwann auch zur Familiengründung entscheiden kann.

Daraus ergeben sich oft Schwierigkeiten mit dem „richtigen“ Zeitpunkt oder mit der späteren Rollenverteilung oder der Entscheidung zur Familiengründung überhaupt.

Der nicht geklärte bzw. nicht verhandelbare Kinderwunsch stellt oft ein verborgenes Konfliktthema und einen häufigen Trennungsgrund dar.

Wir erleben Paare, die sich in Liebe trennen, weil sie nicht Eltern werden können.

Aber: Ein Nein zum Kinderwunsch ist genauso berechtigt wie ein Ja, weil es um selbstbestimmte Entscheidungen erwachsener Menschen geht.

Wir begleiten auch Eltern, die ihre Entscheidungen bedauern.

Viele Paare lassen sich heute lange Zeit mit der Familiengründung, in der Annahme, man habe ja heute aus gesundheitlicher Sicht noch viel Spielraum, nicht selten ist es für einen oder beide dann z.B. aus biologischen, sozialen, medizinischen Gründen aber zu spät.

„Kinderwunschbehandlung“

In der Praxis begegnet man vielen Paaren, die eine sog. „Kinderwunschbehandlung“ vor oder bereits hinter sich haben oder sich inmitten dieses Prozesses befinden.

Bei diesen Paaren lassen sich häufig große Belastungen im Erleben dieser Behandlung beobachten, auf die die Paare in den Behandlungszentren häufig nicht vorbereitet wurden und die zur echten Belastung der Partnerschaft oder auch der Elternschaft werden können und das oft auch erst viele Jahre später. Zur eher bitteren Wahrheit gehört auch, dass die sog. Kinderwunschbehandlung eben auch ein Geschäft ist, das in der Mehrzahl der Fälle nicht erfolgreich ist.

Die Kinderwunschbehandlung hat nicht nur einen technischen, sondern auch einen emotionalen, hormonellen, sexuellen und psychologischen Hintergrund und zieht sich oft auch über Jahre hinweg.

Es ist sehr wichtig, dass sich betroffene Paare paartherapeutisch begleiten lassen, um für sich den richtigen Umgang mit dieser Behandlung und Ihren möglichen Folgen:

Hormonbehandlungen,
geplanter Geschlechtsverkehr,
ausbleibende Schwangerschaft,
relativ schlechte Erfolgsaussichten von nur ca. 30%,
Fehlgeburten,
Mehrlingsgeburt,
zeitliche Unsicherheit,
emotionale und sexuelle Unsicherheit,
Zeitpunkt des Abbruchs der Behandlung oder Verlagerung ins Ausland,
Abbruch der Schwangerschaft bei Fehlbildungen,
finanzielle Belastungen

finden zu können.

Auch stellen sich beim Thema unerfüllter Kinderwunsch immer neue ethische oder soziale Fragen, die jeder und jede für sich verantworten können muss:

Eizellspende
Leihmutterschaft
Abbruch der Schwangerschaft bei Fehlbildungen
Zukünftig auch das sog. „Designerbaby“
Elternschaft ohne Partnerschaft
Adoptionsverfahren und soziale Elternschaft

Wenn sich der Kinderwunsch nicht erfüllen lässt, gilt es für viele Betroffene auch Abschied zu nehmen mit all der Trauer, die damit verbunden sein kann und andere Perspektiven zu entwickeln.

Zu unseren Erfahrungen gehört, dass sehr viele Paare berichten, schwerwiegende gynäkologische Diagnosen erhalten zu haben, die eine Schwangerschaft praktisch verunmöglichen würden, nur um dann völlig überrascht eben sogar natürliche Schwangerschaften und Geburten zu erleben, mit denen niemand mehr gerechnet hat und die auch zu einem sehr späten Zeitpunkt noch geschehen können.

Daher gehört für uns auch das Thema Vasektomie (Sterilisation des Mannes) in diesen Zusammenhang.

Viele Paare pflegen heute stark idealisierte Vorstellungen einer Familie, von Kindern oder der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Kind und Karriere.

Vielen sind die tatsächlichen Belastungen, die notwendige Kooperation, der Stress der täglichen Organisation bei häufig fehlender Unterstützung durch Fremdbetreuung, die Veränderungen hinsichtlich der Paarbeziehung oder auch der persönlichen Interessen nicht bewusst.

Fehlende Strukturen und Überforderung bei jungen Eltern sind häufig die Folge, zumal werdende Väter in der Regel deutlich später in ihre Rolle finden als werdende Mütter.

Dann kann die Paartherapie mit der Familientherapie und Elterncoaching kombiniert werden, um der jungen Familie bei der Bewältigung des Stresses zu helfen und ein realistisches Bild von Elternsein zu entwickeln.


Unter Praxisinformationen finden Sie weitere Informationen zu den Kosten unserer Praxis für Familientherapie, zur systemischen Ernährungsberatung, Jobcoaching und Paarberatung in München. Erfahren Sie mehr zu unserer Medientätigkeit oder informieren Sie sich weiter unter häufige Fragen und Antworten.

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